Die Pkw-Zulassungen in der EU gingen im Jahr 2022 zurück, erholten sich jedoch im Dezember
Der europäische Neuwagenmarkt beendete das Jahr 2022 mit einem Plus von 12,8 % bei den Zulassungen im Dezember, dem fünften Monatsplus in Folge. Die großen Märkte Deutschland und Italien verzeichneten im Dezember ein robustes zweistelliges Wachstum von 38,1 % bzw. 21 %. Spanien verzeichnete jedoch einen Rückgang um 14,1 %, während Frankreich im Monatsverlauf mit -0,1 % nahezu unverändert blieb.
Im Gesamtjahr 2022 gingen die Pkw-Neuzulassungen in der EU im Vergleich zu 2021 um 4,6 % zurück, belastet durch Teileknappheit zu Beginn des Jahres. Das Volumen im Jahr 2022 war mit 9,3 Mio. Einheiten der niedrigste Wert seit 1993. Von den Top-4-Märkten schaffte nur Deutschland im Jahresverlauf ein Wachstum mit einem Plus von 1,1 %. Italien verzeichnete mit -9,7 % den größten Rückgang, gefolgt von Frankreich mit -7,8 % und Spanien mit -5,4 %.
Die Erholung im Dezember konnte die produktionseingeschränkte erste Jahreshälfte nicht vollständig ausgleichen. Doch die Erholung von August bis zum Jahresende stimmt optimistisch für 2023, sofern makroökonomische und geopolitische Instabilität den Fortschritt nicht behindern. Die Markterholung bleibt in den einzelnen Ländern uneinheitlich.
Marken mit geringerer Abhängigkeit von Importen erholten sich stärker, als die Knappheit nachließ. Der inländische Meister Fiat war mit einem Plus von 41,6 % der Gewinner im Dezember. Renault, Mercedes-Benz, BMW und Toyota komplettierten die Top 5. Luxusmarken mit geringerem Volumen wie Porsche und Audi verzeichneten große Sprünge.
Während emissionsfreie BEVs Marktanteile gewannen, führte der Gesamtmarktrückgang dazu, dass die Volumina immer noch unter denen von 2021 lagen. BEVs machten im Dezember 12,8 % der Zulassungen und im Gesamtjahr 10,6 % aus. Der Trend zur Elektrifizierung nimmt weiterhin ungleichmäßig je nach Markt zu. Branchenbeobachter erwarten für 2023 eine weitere Erholung, sofern es nicht zu neuen Krisen kommt.